German Mumblecore ­- Frischer Wind in der deutschen Filmbranche durch Improvisation

STAYORGO_logo_small_gradientgeneral_RGBBERLIN – In der Impro­Szene gibt es seit langem Filmemacher, die sich dem improvisierten Film widmen und damit kleine Perlen geschaffen haben. Zu nennen wären hier Stefan Hillebrand, Lilli Thalgott, Jim Libby und Nicolas Neuhold. Sie alle sind zu Gast im Rahmen der Konferenz “Improv and Movies”, die von dem Gorilla Theater e.V. veranstaltet wird. Aus Anlass der Premiere eines eigenen Films, den sie mit vier anderen europäischen ­Gruppen produziert haben, bietet die internationale Konferenz neben zahlreichen Workshops die Möglichkeit eines Erfahrungsaustauschs unter Interessierten und Professionellen, Schauspielern, Produzenten und Regisseuren, begleitet von Filmpräsentationen und einer Impro­Show.

“German Mumblecore” bewegt die Filmszene

Die Arbeitsweise Improvisation ist endgültig im Film angekommen. War früher das Abweichen vom Drehbuch ein Sakrileg, fordert der Regisseur heutzutage vom Akteur Spontanität, Figurentwicklung vor laufender Kamera und eigenständiges dramaturgisches Denken. Das Produzieren eines improvisierten Filmes erfordert das Verlassen bekannter Wege.

Dies beherrschen seit ca. 2009 auf mittlerweile recht erfolgreiche Weise ein paar deutsche Nachwuchsregisseure, zu nennen wären hier u.A. Jakob und Tom Lass, Axel Ranisch, Aron Lehmann und Anna Doose. Unter dem Begriff “German Mumblecore” stehen sie für eine aktuelle Entwicklung, die für frisches deutsches Kino steht. Mit Minimalbudgets, ohne Drehbuch, dafür mit klaren Vorstellungen und guten Schauspielern schaffen sie Filme, die durch die Unvorhersehbarkeit der Improvisation eine besonders authentische Atmosphäre vermitteln. Dies wurde bereits vielfach preisgekrönt, so räumten die Lass­ Brüder mit ihrem Film “Love Steaks” den Förderpreis für “Neues Deutsches Kino” in sämtlichen Kategorien ab. Axel Ranisch gewann für “Dicke Mädchen” unter Anderem den Deutschen Kurzfilmpreis Lola und Jan Georg Schütte für “Altersglühen” den deutschen Grimme­Preis.

Weitere Informationen zur Konferenz “Improv and Movies”, 4.­-7. Juni 2015 in der ufaFabrik Berlin unter http://stay-­or-­go.eu/conference.html

Filmpremiere “Should I stay or should I go?” am 5. Juni 2015, 20 Uhr im Kino in der Kulturbrauerei

Weiterführende Links:

http://www.zeit.de/kultur/film/2015-02/german-mumblecore-berlinale

http://www.zeit.de/kultur/film/2015-03/grimme-preis-2015-altersgluehen

http://deutsches-filminstitut.de/blog/symposium-german-mumblecore/

http://de.wikipedia.org/wiki/Mumblecore

Thomas Jäkel
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