IMPRO 2013: Gurke oder Banane

switch to english versionvon Sören Boller

BERLIN – Auch im Rahmen des Improfestivals präsentierten die Gorillas ihr beliebtes Format „Gurke oder Banane“ gleich drei Mal. Die dritte Vorstellung am Nachmittag des 23.3. war bereits Tage zuvor ausverkauft. Mit Maria Maschenka (fastfood theater/München), Sabine Strobach (Drama Light/Mannheim), Bruno Dreyfurst (inedit theatre/Strasbourg) und Michael Wolf (Gorillas/Berlin) war das aufgestellte Ensemble zwar nicht ganz so international wie das Festival, aber keineswegs weniger hochkarätig.

Impro2013-GurkeBanane
Michael Wolf, Bruno Dreyfurst und Sabine Strobach mit und ohne Bananen; Foto: Sören Boller

Wie immer bei „Gurke oder Banane“ streiten vier Regisseure um ein imaginäres Stipendium, welches derjenigen Person zuerkannt wird, welche am Ende der Show die meisten Bananen gesammelt hat. Um eine Banane zu gewinnen, inszenieren die Improvisateure nacheinander Szenen, welche anschließend vom Publikum entweder mit einer Banane für eine gute Szene oder einer enttäuschenden Gurke ausgezeichnet werden.

Die dabei entstandenen Szenen waren zwar allesamt sehenswert, jedoch insgesamt mit wenigen Höhepunkten ausgestattet. In einer von Bruno Dreyfurst inszenierten Krimi-Szene, die im OBI in Neuruppin spielen sollte, entstand so zum Beispiel durchaus Spannung, vor allem durch die mit vielen kleines Finessen stringent gespielten Charaktere. Viel mehr als der versprochene Mord geschah an Handlung allerdings auch nicht. Anders im französischen Action-Film in einer Kirche, in der sich Michael Wolf kurz vor Ende der Szene als Jesus vom Kreuz befreit und als Superheld noch einmal eine entscheidende Wendung herbeiführt.

Ansonsten wurden jede Menge improtypische Herausforderungen in die Geschichten miteingebaut, so z.B. eine ABC-Szene, die Orientierung an Tier-Charakteren, ein Song mit anschließendem Interview oder das nur als „weise Sprüche“ erlaubte Sprechen der Charaktere.

Am Ende ging Maria Maschenka mit dem „Stipendium“ nach Hause und hielt ganz in der Tradition der „Gurke oder Banane“-Shows einen abschließenden mit fremden Armen begleitenden Vortrag über ihr nächstes künstlerisches Projekt. Fazit: Nicht umwerfend, aber gut, unterhaltsam und vor allem erwartungserfüllend. Das Publikum war sichtlich zufrieden.