Website-Icon Impro-News.de

IWT-Finale: Verstörende Sieger und wunderbare Verlierer

von Thomas Jäkel:

BERLIN – Am Donnerstag Abend entschied sich im restlos ausverkauften Bühnenrausch das Impro Wildcard Turnier. Angetreten waren die Verstörten Wunschkinder (zwei siegreiche Matches) gegen Notausgang (ein Sieg und ein Unentschieden).

Nach über zwei Stunden ging ein fairer, unterhaltsamer aber auch aufregender Wettstreit zweier Mannschaften zuende, die trotz des verlockenden Preises viel Freude am miteinander Improvisien hatten. Die zwei Wunschkinder Alex und Dominik spielten in ihrer offenen und ungestümen Art auf, von der sich aber Emilia und Georg von Notausgang nicht einschüchtern ließen. Am Ende lagen die Wunschkinder aber mit 13 zu 11 knapp vorne und konnten ihren Sieg kaum glauben.

Als Moderator des Abends hatte ich auch einen Einblick in die Kabine und die Stimmung, die dort vor der Show, in der Pause und nach der Zugabe herrschte. Sie war zu jeder Zeit mehr als sportlich fair, sie war freundschaftlich und es war mein größtes Geschenk des Abends, als die “Verlierer” den “Siegern” gleich um den Hals fielen um ihnen zum Sieg zu gratulierten.

Bei all der Organisation und Vorbereitung war meine größte Sorge immer, dass der spielerische Wettstreit ernste Konkurenz hervorbringen könnte. Besonders im Finale, wenn der Sieg zum Greifen nah scheint. Doch dem war nicht so und damit war für mich das Finale ein Sieg – deshalb möchte ich an dieser Stelle den vier Spielern des Abens danken, auch wenn ich kurz davor stand Punkte abzuziehen.

Doch Dank gebührt noch mehreren Leuten:

Los geht es bei den Moderatoren, die sich auf das Wagnis Wildcard Turnier einließen: Danke an Dominik Schäfer, Stephan Ziron, Ilona Lentz und Jörg Zander.

Ich möchte auch den Gruppen danken und hier besonders deren Terminkoordinatoren, die während der Organisation viel Geduld bewiesen und spontan zu Veränderungen und Zugeständnissen bereit waren. Denn 11 Mannschaften terminlich so schnell unter einen Hut zu bringen, geht vielleicht nur  mit Improgruppen, die spontan Ja! sagen können.

Mein Dank gilt aber natürlich auch den Veranstaltungsorten wie dem Amphitheater im Monbejou Park, dem Grünen Salon, dem Zimmer 16 in Pankow, dem Theater Verlängertes Wohnzimmer, dem Laika Neukölln, der Brotfabrik und dem BühnenRausch. In allen Veranstaltungsaorten waren, so weit ich weiß, die Gäste willkommen und z.B. auch unsere Werbung. Vom BühnenRausch möchte ich Karin hier namentlich danken, denn sie hat nicht nur Termine ermöglicht sondern auch gute Ideen und Hinweise zum Ablauf und Organisation gegeben und war von Anfang an von der Idee begeistert.

Mein Dank gilt auch Marco Rosenwasser, der die Projektkoordiantion zum Theatersport Cup inne hat und am Donnerstag den Siegern persönlich die Wildcard übergab. Er konnte auch für alle Wildcard-Mannschaften vier Freikarten für die Theatersport Cup Eröffnung im Admiralspalast organiseren – Danke!

Und nicht vergessen möchte ich Marco Brüders, ohne den im Hintergrund so manches nicht möglich  gewesen wäre!

So, nun aber genug gedankt.

Was hat es gebracht

In den letzten Tagen konnte ich zurückblicken und ein kleines Resümee ziehen. Was hat das Impro Wildcard Turnier nun gebracht?

1. Geb es eine Diskussion über den Sinn und Unsinn von theatersportlichen Wettkämpfen, in denen es nicht nur um die Unterhaltung der Zuschauer ging. Meine Hoffnung ist, dass sich daraus vielleicht bessere Abstimmungsmethoden ergeben und erkannt wird, dass wir eine/n “Kunst/Sport” betreiben, der Zuschauer braucht. Es wird sich nicht real messen lassen und daher sollten wir entspannter mit solchen Veranstaltungen umgehen.

2. Sicher hat das Turnier auch etwas Furcht mitgebracht: Das schnelle Improtheater mit seinen Games rückte in der letzten Zeit sehr in den Mittelpunkt, ganz besonders hier bei uns auf Impro-News. Das ist richtig, aber es braucht keiner zu befürchten, dass wir nicht auch weiterhin an allen Formen interessiert sind. Vielleicht schafft es gar die ein oder andere Gruppe, ihre besonderen Formate in die Matche zu schmuggeln. Das würde mich freuen.

3. Meinem Gefühl nach sind die Berliner Gruppen mit dem Turnier etwas mehr zusammengerückt. Es spielten Gruppen miteinander, die vielleicht nie auf den Gedanken gekommen wären, solch ein Experiment zu wagen. Das fand ich großartig und ich denke, dass auch die Fans davon profitieren. Den Gruppen die nicht mitspielen wollten oder konnten möchte ich aber sagen, dass wir an allen interessiert sind und Impro-News weiterhin jedem offen steht.

4. Wir haben gezeigt, dass es eine riesige Menge improvisiertes Theater in Berlin gibt und ich hoffe sehr, dass dies nur ein weiterer Schritt dazu war, mehr gemeinsam zu versuchen.

5. Ich wurde inspiriert und ich denke auch andere. Zum Beispiel durch solche Herausforderungen wie:

Die beste Szene mit der schönsten Berührung.

Die beste Szene mit einem Cliffhänger.

Die beste Szene die mit einem Kuß endet.

Die beste Szene mit der schönsten Trennung.

Die beste Szene mit einer großen Überraschung im Leben eines/r Beamten/in

Die mobile Version verlassen