“German Mumblecore” bewegt die Filmszene
Die Arbeitsweise Improvisation ist endgültig im Film angekommen. War früher das Abweichen vom Drehbuch ein Sakrileg, fordert der Regisseur heutzutage vom Akteur Spontanität, Figurentwicklung vor laufender Kamera und eigenständiges dramaturgisches Denken. Das Produzieren eines improvisierten Filmes erfordert das Verlassen bekannter Wege.
Dies beherrschen seit ca. 2009 auf mittlerweile recht erfolgreiche Weise ein paar deutsche Nachwuchsregisseure, zu nennen wären hier u.A. Jakob und Tom Lass, Axel Ranisch, Aron Lehmann und Anna Doose. Unter dem Begriff “German Mumblecore” stehen sie für eine aktuelle Entwicklung, die für frisches deutsches Kino steht. Mit Minimalbudgets, ohne Drehbuch, dafür mit klaren Vorstellungen und guten Schauspielern schaffen sie Filme, die durch die Unvorhersehbarkeit der Improvisation eine besonders authentische Atmosphäre vermitteln. Dies wurde bereits vielfach preisgekrönt, so räumten die Lass Brüder mit ihrem Film “Love Steaks” den Förderpreis für “Neues Deutsches Kino” in sämtlichen Kategorien ab. Axel Ranisch gewann für “Dicke Mädchen” unter Anderem den Deutschen Kurzfilmpreis Lola und Jan Georg Schütte für “Altersglühen” den deutschen GrimmePreis.
Weitere Informationen zur Konferenz “Improv and Movies”, 4.-7. Juni 2015 in der ufaFabrik Berlin unter http://stay-or-go.eu/conference.html
Filmpremiere “Should I stay or should I go?” am 5. Juni 2015, 20 Uhr im Kino in der Kulturbrauerei
Weiterführende Links:
http://www.zeit.de/kultur/film/2015-02/german-mumblecore-berlinale
http://www.zeit.de/kultur/film/2015-03/grimme-preis-2015-altersgluehen
http://deutsches-filminstitut.de/blog/symposium-german-mumblecore/