IMPRO 2013: Professor Spontaneous presents – The IQ Improv Challenge

switch to english versionvon Sören Boller

BERLIN – Welche Gameshow ist Lee Whites Lieblingsshow als Kind gewesen?

Foto: Felipe Ortiz und Jacob Banigan in einer Szene über die Angst vor Spinnen, Aufnahme Sören Boller
Felipe Ortiz und Jacob Banigan in einer Szene über die Angst vor Spinnen, Foto: Sören Boller

Ganz Klar – Familienduell! Mit sichtlich viel Spaß begrüßte Lee White (Crumbs, Winnipeg)  als Prof. Spontaneous am 21.03.13 das Publikum im English Theatre. Das von den Crumbs entwickelte Format sollte eine Fusion aus Theatersport und Gameshow werden – und wurde es auch! Mit gleich 10 weiteren FestivalteilnehmerInnen trat ein starkes Ensembles an, um den Titel der IQ Challenge zu erobern. Natürlich unter musikalischer Begleitung von DJ Hunnicut (Crumbs, Winnipeg).

Und so funktioniert es: Zwei SpielerInnen werden ausgelost und treten gegeneinander in einem Gameshow-Format an –  Familienduell, 4 gewinnt, Musikraten etc. Wer gewinnt, bekommt einen Extrapunkt gutgeschrieben und kann sich zusätzlich vom Publikum bis zu 5 Punkten für die anschließende Szene addieren lassen. Die Szenen sollten allesamt kurz gehalten und von der jeweils richtigen Antwort aus dem Game inspiriert werden.

Spaß, Spaß und nochmal Spaß

Foto: Henk van der Stehen, Lee White und Alieke van der Wijk im „4 gewinnt“-Duell, Aufnahme: Sören Boller
Henk van der Stehen, Lee White und Alieke van der Wijk im „4 gewinnt“-Duell, Foto: Sören Boller

Das ganze machte nicht nur Lee White, sondern auch den Kandidaten und dem Publikum verdammt viel Spaß, auch weil natürlich vieles nicht richtig ernst genommen wurde, wenn es um Punkte ging, Spieler versuchten zu täuschen usw.

Die dabei entstandenen Szenen waren allesamt sehenswert, wobei ein paar wirklich gut gespielte Takes ein paar weniger ereignisreiche ausglichen. Schade war trotzdem, dass das Format keine Möglichkeit vorsah, um besonders erwartungserweckende Kurzszenen noch ein paar Minuten länger zu sehen.

Eine tolle Show und ein tolles Format

Eine zwar nicht besonders tiefgehende und auch nicht gut gespielte, aber dennoch erwähnenswerte Szene ereignete sich, als Daylnn D´Souza (Improv Comedy Mumbai, Mumbai) in seiner Szene Randy Dixons (nicht anwesender Festivalteilnehmer) Leben versuchte nachzuspielen, wobei allerlei Absurditäten auftauchten, die durchaus zum Lachen waren.

Nach der vierten Runde kam es schließlich zu einer finalen und entscheidenden Szene zwischen Jacob Banigan (Theater im Bahnhof, Graz) und Felipe Ortiz (PICNIC, Bogotá), bei dem Lee White alle gefühlten 10 Sekunden unterbrach, um die Spieler mit Quizfragen über Europa zu löchern. Am Ende triumphierte verdient Jacob Banigan als Sieger des Abends, weil das Publikum es so wollte.

Insgesamt eine tolle Show und ein tolles Format. Doch viele der angespielten Szenen waren so gut, dass es schon sehr schade war, davon keine zu einer längeren Geschichten verknüpft zu sehen. Wir freuen uns auf weitere Episoden und Formate aus dem Hause „Crumbs“.

Thomas Jäkel
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