von Sören Boller:
Die Rahmenhandlung und Charaktere
Der für die Rahmenhandlung vorgegebene Club wurde vom Publikum als regionaler Fußballclub „Tore Brügge“ definiert. Die involvierten Charaktere waren: Club Manager und baldiges Mordopfer Mustafa, der mit allen anderen Charakteren schon einmal weitreichende Auseinandersetzungen hatte (Koray Bülent Tarhan / Istanbulimpro, Istanbul). Mustafas Exfrau und Clubmaskottchen Maggy, die ihre einzige Entspannung im Honigschlecken findet und anscheinend bereits durch alle Betten der Clubmitglieder gehüpft ist (Sabine / Schmetterlings, Berlin).
Einzig auf die Avancen von Torwart Knut Schmidt, dem Kanadier mit deutschen Wurzeln (Stephen Sim / CRUMBS, Kanada) ist Maggy bisher noch nicht eingegangen. Knut hat im Leben nichts außer seinem Club-Engagement als Torwart. Knut bewundert vor allem den Geruch des Shooting-Stars des Vereins, Rodriguez El Matador, der mit seinem heimlichen Hobby, der Kaninchenzucht, für Furore sorgen sollte (Jeron Dewulf / De Improfeten, Antwerpen). Illegal aus Serbien eingewandert und ziemlich undankbar als Putzhilfe und Junge für alles von Mustafa eingestellt wurde Goran, der eigentlich von einer großen Balletkarriere träumt (Erkan Uyanıksoy/ Istanbulimpro, Istanbul).
Ablauf der Geschichte
Damit die Polizei keine unangenehmen Nachforschungen anstellt, entschied sich der Verein den Mord kurzerhand selbst aufzuklären. Dazu wurde Knut Schmidt beauftragt die Protagonisten zu verhören. Schon beim Kartenkauf an der Kasse bekamen die Zuschauer einen vorgedruckten Zettel in die Hand, den sie mit Mordmotiven, Mordwaffen und unverzichtbaren Sätzen ausfüllen sollten und der dann von Knut Schmidt von Zeit zu Zeit eingesetzt wurde.
Die Motive aller beteiligten Personen erhärteten sich während des Abends zwar allesamt, doch kam trotz der konsequent gespielten Charaktere keine richtige Spannung auf. Dass letztendlich El Matador durch einen dubiosen Deal mit der serbischen Mafia und wegen seines geplanten Verkaufs an einen russischen Fussballclub der Mörder war, wirkte leider ein wenig an den Haaren herbeigezogen. Das Format „Murder on Fryday“ bleibt trotzdem hochinteressant, genauso wie der Abend auch verlaufen ist.
www.improfestival.de
www.improvisationstheater-schmetterlings.de
www.buehnenrausch.de