Die Improliga Berlin sucht ihren Impromeister 2011

Improliga Liga BerlinBERLIN – Heute am 4. Oktober startet die Improliga Berlin (BL) ihre erste Saison. Fünf Berliner Teams haben sich zusammengetan und wollen ihre Kräfte im Theatersport messen. Am 20. Dezember wird in einem Finalmatch der Berliner Impromeister 2011 ermittelt. Es treten renommierte Berliner Gruppen an: frei.wild, Foxy Freestyle, Paternoster, Theatersport und Turbine William wie die Birne. Alle Begegnungen finden dienstags im Franzz-Club um 20:00h statt. Zum heutigen Auftakt sind alle 5 Ligateilnehmer gemeinsam auf der Bühne zu erleben.

Es gibt also eine Menge Theatersport in der Stadt. Neben der BL fand im September der Theatersport Cup statt, wo Theatersport Berlin sowohl Ausrichter wie auch Mitspieler war. Direkt davor erlebten wir das Impro Wildcard Tunier – frei.wild, Foxy Freestyle und Turbine William spielten dort mit und der Sieger qualifizierte sich zum Theatersport Cup. Da heißt es Überblick bewahren. Denn für 2012 soll es auch für die zweite Saison der Improliga Berlin ein Qualifikationsturnier geben, wo ein 6. Ligamitglied ermittelt wird.

Wir stellten den 5 Gruppen ein paar Fragen zur Liga, es antworteten uns Jörg Zander von frei.wild und Sebastian Weiß von Paternoster:

Impro-News: Wann entstand die Idee zu der Berlin-Liga und von wem ist sie?

Jörg Zander von frei.wild: Sie lag schon lange in der Luft. Ich glaube vom heiligen Michael.

Impro-News: Wie soll die Berlin-Liga ablaufen, wie oft spielen die Mannschaften und nach welchem System?

Jörg Zande von frei.wild: Jedermitjedem System: zwei für alle und Gott mit uns!

Impro-News: Was erhält der Meister?

Sabstian Weiß von Paternoster: Der Meister erhält natürlich einen von einer Künstlerin gestalteten Pokal sowie den heiß begehrten Titel des 1. Berliner Impromeisters. Im Vordergrund stehen vor allem spannende und mitreißende Shows für das Publikum. Ich würde mich freuen, wenn es uns außerdem gelingt, jeden Abend nicht nur für die Zuschauer zu einem besonderen Erlebnis werden zu lassen, sondern auch für die Schauspieler untereinander. Dann wird der Funken erst recht überspringen. Die Vernetzung untereinander ist der eigentliche Gewinn und zwar für alle Improgruppen Berlins. Daher würde ich mich freuen, wenn sich möglichst viele Improspieler die Veranstaltungsreihe anschauen und die Liga in der Zukunft mitgestalten mögen.

Impro-News: Ihr wollt die Liga im kommenden Jahr für andere Gruppen öffnen. Wisst ihr schon, wie dies geschehen soll?

Sabstian Weiß von Paternoster: Ich bin ein starker Verfechter der Öffnung der Improliga. Wir haben lediglich den Startschuss gegeben und wollten einfach die Liga ins Leben rufen. Mein Wunsch ist es, dass theoretisch jede Berliner Improgruppe an den Veranstaltungen aktiv teilnehmen und somit auch Berliner Impromeister werden kann. Sicher ist es ebenso wichtig, gewisse Kriterien für die Teilnahme festzulegen, damit eine professionelle Improliga gewährleistet werden kann. Genau diese Kriterien werden momentan diskutiert und in naher Zukunft beschlossen. In jedem Fall sollen diese transparent und nachvollziehbar sein.

Impro-News: Habt ihr eine Vision, wo die Liga in 10 Jahren sein könnte?

Jörg Zander von frei.wild: Auf Weltniveau und in Verbindung mit dem Kosmos.

Sabstian Weiß von Paternoster: Meine persönliche Vision der Liga ist eine deutschlandweite Vernetzung und somit eine bundesweite Improliga mit einem Deutschen Meister des Improtheaters. Ich wünsche mir, dass bei der bundesweiten Liga ebenfalls die gleichen Teilnahmekriterien bestehen und somit alle Gruppen eine Chance auf die Teilnahme haben.

Impro-News: Danke für die Antworten und mögen die Spiele beginnen.

Alle Infos unter: www.improliga-berlin.de

Thomas Jäkel
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15 thoughts on “Die Improliga Berlin sucht ihren Impromeister 2011”

  1. Vernetzung von allen Improgruppen Berlins. Selten so gelacht, wenn 5 Gruppe sich vernetzen und somit “alle Improgruppen” darstellen. Herrlich! Wenn noch sich noch nicht mal “The Godfather of improv” Keith Johnstone seit 30 Jahren Improshows anschaut und es ihm seine Jünger gleichtun, wird das ja ein recht kleines Netz. Viel Spaß beim Spinnen! 🙂

  2. @ Stephan
    So hart würde ich die Initiative wirklich nicht kritisieren, die Liga 2011 ist nur ein Testballon und jemand musste den Startschuss geben – wenn ein Mal Strukturen geschaffen sind und die Mediale Aufmerksamkeit da ist, kann man doch aus der Improliga eine Gelegenheit zum Austausch und Inspiration für alle Improgruppen der Stadt machen.

    Außerdem bespielen diese Gruppen Häuser in der Große des APs, der Komödie, des Amphitheaters am Monbijoupark, des Grünen Salons der Volksbühne und der Kulturbrauerei – Schauspielerisches Können ist vorhanden, aus der Zusammenarbeit kann doch kein schlechtes Produkt werden.

  3. Ich freu mich drauf. Und sicher ist der Ansatz der Liga, sich selbst auszuwählen nicht der Demokratischste – aber muss er für mich auch nicht sein. Gekränkter Eitelkeit hin oder her, es werden sicher hochklassige Abende zu sehen sein.

  4. Lieber Stephan,
    erst lesen, dann meckern. Sowohl Jörg als auch Sebastian haben gesagt, dass sie hoffen, die Improszene möge sich in Zukunft vernetzen. Dass der Testballon Improliga nur ein Start sein kann, ist ja wohl klar.
    Und überhaupt – warum muss man denn das kleinreden? Fünf Berliner Improgruppen, die gemeinsam etwas auf die Beine stellen, wo hat es denn das bisher gegeben?
    Wenn die Liga anwächst, umso besser.
    Jetzt müssen wir erst mal sehen, ob das überhaupt jemanden interessiert.

  5. Ich bin ja was Theatersportligen angeht etwas misstrauisch. Damit aber keine Missverständnisse aufkommen: ich habe den Kommentar nicht geschrieben.

    Dass man ein gewisses Niveau sichern will und deshalb nicht pauschal alle Gruppen einlädt, dafür habe ich prinzipiell Verständnis. Vor dem kommenden Qualifikationsturnier habe ich aber etwas Angst. Denn es wird für eine Amateurgruppe nun mal ein toller Preis sein, mitmachen zu dürfen. Damit wird es sehr schwer, das Gewinnen-Wollen im Zaum zu halten.

    Vielleicht sollten die 5 Gruppen nacheinander alle anderen Gruppen einladen, mal eine Saison mitzuspielen. Wer nicht auf dem letzten Platz landet, darf bleiben oder so.

  6. Liebe alle,

    es ist richtig, dass jemand beginnen muss. Das tun nun also 5 Gruppen. Ich teile einfach die Skepsis, die Stephan Holzapfel diesbezüglich hat. Wahrscheinlich habt ihr Recht. Es würde mit allen oder nahezu allen Berliner Gruppen schwierig werden etwas zu organisieren. Viele Leute heißt halt leider auch, dass Dinge länger dauern zu organisieren. Ich bin sehr gespannt, ob diese Art von Wettstreit zuträglich ist, Improtheater in der Öffentlichkeit als Form des Theaters oder weitere Form leichter Unterhaltung zu präsentieren. Von daher ist es vielleicht auch gut, wenn sich dafür erstmal die 5 Gruppen hergeben. Ob es zu einer Öffnung der Liga kommt, wird sich zeigen. Reden und Tun sind meist völlig verschiedene Dinge. Und im Nachhinein andere am Erfolg teilhaben zu lassen wird eine schwere Probe sein, wenn sie nicht allzu gönnerhaft aussehen soll.

    Ich bleibe gespannt und weiter kritisch.

  7. Wer Vorschläge zur Weitrentwicklung des Projekts hat, ist zu unseren offenen monatlichen Treffen eingeladen.

  8. @Dan: toll, wann und wo sind denn die Treffen?

    ich bin auch gespannt, wie die Entwicklung sein wird, verfolge das Geschehen. An den Taten werden sich alle messen lassen müssen.

  9. @Stephan Holzapfel:
    “Vielleicht sollten die 5 Gruppen nacheinander alle anderen Gruppen einladen, mal eine Saison mitzuspielen. Wer nicht auf dem letzten Platz landet, darf bleiben oder so.” – super, dann sind wir 25 Jahren einmal durch und spielen in Altenheimen.

    Wenn offen, dann offen – soll heißen, es gibt einen Anmeldeschluss für Teams und dann wird drauf losgespielt – vorzugsweise für ein Jahr – und dann steigen die letzten zwei oder drei ab bzw. sie spielen in Relegation mit den Neuanwärtern.

    in diesem Zusammenhang: was issen, wenn die 5 Gründungsteam mal in die Absteigerzone kommen? – Spannend, spannend…

  10. Wenn es Aufstieg und Abstieg gibt, werden die Teams gewinnen wollen, weil wirklich etwas auf dem Spiel steht.

    Was Schlimmeres kann uns doch kaum passieren, oder?

  11. Es geht doch nicht nur um “Improliga”, sondern auch um Geldverdienen. Und nicht “alle” Improgruppen sind gut. D.h. schlechte Auftritte unerfahrener (Anfänger-) Gruppen (-mitglieder) im genannten Rahmen könnten Zuschauer abschrecken und damit zukünftig Einnahmen-schmälernd wirken… Daher verstehe ich gewisse Restriktionen.

  12. Also mal ganz ehrlich: Natürlich wollen Teams gewinnen. Wenn ein Wettkampf gespielt wird, will auch gewonnen werden.
    Die Kunst ist aber nicht das gewinnen sondern das verlieren können. Wenn man verlieren kann darf man auch gewinnen wollen!
    (Betonung liegt hier auf wollen und nicht auf müssen)

    Also wenn ich als Spieler einen Abend gut gespielt habe und verloren habe ist das für mich ok. Nur wenn ich selbst weiss, ich habe einen seichten Abend hingelegt, ärgere ich mich ehrlich gesagt ein bisschen (über mich selbst).
    Aber auch hier eine Frage: Darf man das nicht? Ist es verboten, etwas enttäuscht zu sein?

    Ich finde die Liga jedenfalls spannend und freue mich drauf.

  13. Hallo Stephan (nicht holzapfel),

    verzeih erstmal meine Unwissenheit, aber darf man erfahren, was dein spielerischer Hintergrund ist?
    Deinen launischen Kommentar “viel spass beim spinnen” finde ich etwas unglücklich.

    ansonsten finde ich die geäusserten Argumente durchaus eine Diskussion wert, sachlich und fair.

    Marinator von Theatersport Berlin

  14. Liebe Kollegen aller Improgruppen,

    mit diesem Eintrag möchten wir nochmals an unsere Einladung zum Planungstreffen Improliga 2012 erinnern und unsere Einladung wiederholen! Auch über den Besuch von Stephan (nicht Holzapfel), würden wir uns sehr freuen. Wir würden Deine Kritik gerne persönlich entgegen nehmen und mit Dir in den Austausch gehen.

    Das Treffen ist am kommenden Dienstag, den 10. Januar 2012 um 19 Uhr in den Josettihöfen in der Rungestraße 22-24 in 10179 Berlin.

    Ich freue mich über eine vorherige Anmeldung, um den entsprechenden Raum zu reservieren. (030-69001411)

    Wiederholung der ersten Einladung vom Dezember 2011:
    Die erste Saison der IMPROLIGA BERLIN neigt sich Ihrem Ende entgegen und findet am 20.12.2011 mit der Finalbegegnung Improtheater Paternoster vs. Turbine William wie die Birne ihren Abschluss.

    Wir möchten Euch gerne einladen dem Finale beizuwohnen und/oder bei der anschließenden Meisterfeier mit uns zu tanzen, zu lachen & zu quatschen. Wir hätten Euch gerne ALLE dabei, da wir die IMPROLIGA BERLIN mehr als wachsendes Netzwerk begreifen denn als Konkurrenzschmiede sehen. Deshalb stellen wir jeder Gruppe zwei Freikarten und zusätzliche Steuerkarten zur Verfügung. Reserviert diese bitte bei Marco Rosenwasser unter: info@marcorosenwasser.it

    Wir sind uns bewusst, dass auf Grund der Größe der Berliner Impro-Szene einige überrascht und auch enttäuscht darüber gewesen sind, nicht eingeladen worden zu sein, die LIGA aufzubauen, mit zu gestalten und als Team mit zu spielen. Aber: ein Anfang musste gemacht und einige – auch unpopuläre – Entscheidungen mussten getroffen werden.

    Deshalb laden wir Euch gerne ein, am 10. Januar um 19 Uhr zum “Komplett-Treffen der Impro-Szene” zu kommen. Jede/r Impro-Spieler Berlins ist herzlich willkommen, um gemeinsam Ideen für die zweite Saison der IMPROLIGA BERLIN zu entwickeln. Wir streben eine sukzessive Erweiterung an, so dass 2012 bereits sechs Teams um den Titel kämpfen, 2013 vielleicht schon sieben etc.

    Qualifikationsrunden ab Spätsommer des Jahres sind hierfür angedacht.

    Wir freuen uns auf Euren Input und Eure Teilnahme. Der Anfang ist gemacht. Die nächsten Schritte wollen gegangen werden. Jeder, der den Weg mitgehen mag, schließe sich gerne an.

    Wir sehen uns hoffentlich zahlreich am 20.12.2011 im FRANNZ Club und/oder am 10.01.2012 in den Josettihöfen (Rungestr. 22-24).

    Euch allen schöne Weihnachtstage und schon jetzt einen guten Start in 2012.

    Lasst uns die Kräfte bündeln und Berlin zur Impro-Hauptstadt machen!

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