Impro 2014: Meta Impro

Impro 2014von macro:
BERLIN – Am Freitag den 28.3.2014 war schon um 17:00 das Format Meta Impro im von überwiedend Improspielern gut gefüllten Ratibor Theater zu erleben. Maja Dekleva (Kolektiv Narobov, Ljubljana) hatte sich dafür Lorenz Kabas (Theater im Bahnhof, Graz), Inbal Lori (Three Falling, Tel Aviv) und Musiker Hannu Risku (Stella Polaris, Helsinki) eingeladen.

“Asking the why question”, Maja Dekleva

Meta Impro
Hannu Risku, Lorenz Kabas, Inbal Lori, Maja Dekleva

Meta Impro, im Programm beschrieben als “Improvisation über Improvisation” ist keine Improtheater-Show, sondern mit stilistischen Mitteln geführte Interviews. Dabei werden nacheinander jeweils eine Spielerin bzw. Spieler ca. 20-25 Minuten von den übrigen Spielern zum Thema Impro befragt. Die Fragen sind sehr persönlich. So wurde z.B. Inbal Lori gefragt, ob sie ein neues Rollenbild für Frauen in Israel darstellt oder Maja, ob sie Angst hat, eines tages nicht mehr Impro zu spielen. Die Gefragten nehmen sich ausreichend Zeit, die Frage zu durchdenken und zu beantworten. Hannu Risku gibt vielfältig musikalische Impulse herein (ebenso Lorenz Kabas, der die Musik bei Hannus Interview übernimmt).

“We taking our time”, Lorenz Kabas

Zusätzlich geben die Fragenden aber auch Regie-Anweisungen. So kommen Anweisungen wie “enthusiastischer”, “benutze deine Hände noch mehr” oder “nur Geräusche”. Dieser Kunstgriff ist beeindruckend – plötzlich steht gleichzeitig ein Spieler in ein Charakter wie auch die Privatperson auf der Bühne. Es greift sichtbar die Lust am Spielen und das Interesse an dem Gespräch ineinander.

“I want to live in the YES AND world”, Maja Dekleva

Die Antworten sind sehr berührend und aufschlussreich. Jeder der vier Spieler berichtet über lokale Besonderheiten, persönliche Empfindungen und Einstellungen zur Improvisation. Es herrscht knisternde Stille im Zuschauerraum. Nachdem zum Ende die vier Spieler nochmals einzelne Zitate wiederholen, bricht stürmischer Applaus los.

macro
Follow

2 thoughts on “Impro 2014: Meta Impro”

  1. Ich finde noch wichtig zu erwähnen, dass die Main-Message (so wie ich sie aufgenommen habe 🙂 )der Interviews auch der letztgefallene Satz war: “It is political!”
    Und damit war Improtheater allgemein gemeint, was ich sehr schön fand und mein Impro-Herz hat höher schlagen lassen!

Kommentare sind geschlossen.