Impro Open Air mit viel !Tam Tam!

Impro Tam Tam Trommler
Impro “Tam Tam” Trommler, Foto: macro

von macro:

BERLIN – Zu einem großen Open Air Impro-Tag hatte frei.wild Berlin am 31. August 2013 geladen. Ort des Geschehens war die Sommerbühne der ufaFabrik im Süden Berlins. Getrommelt wurde nicht nur in der Werbung, denn ein Trommelworkshop sorgte neben einem Impro-Schnupperkurs für Spaß am Ausprobieren. Dabei war die ausladende Bühne mit Platz für 250 Zuschauer unter einer beeindruckenden Dachkonstruktion untergebracht – wettersicher und trotzdem draussen an der frischen Luft. Eine Impro-Rundgang mit Lux Theater des Moments aus Freiburg brachte historische Begebenheiten des Ortes ans Licht. Um 18 Uhr zeigten die Teilnehmer der “Impro-Sause”, die genau eine Woche vorher stattfand, was sie so gelernt hatten in den vier Tagen Improfahrt. Und das war eine ganze Menge. Einzelne Übungsschwerpunkte wurden erklärt und mit viel Energie gezeigt – von Charakterarbeit bis hin zur Oper.

Highlight am Abend war das Zusammentreffen vieler namhafter Improgruppen Berlins und der Kampf um den goldenen Champignon. Eingeleitet und lautstark untermalt von den Trommlern moderierten die frei.wildler Maja und Michael (ehemalig frei.wild) charmant und souverän, musikalisch unterstützt von Kai Diner. Es stellten sich dem Wettkampf Karin von Impro Berlin, Ina von Turbine William wie die Birne, Ilona vom Theater ohne Probe, Anett von frei.wild, Konstanze & Marin & Jakob von Theatersport Berlin, Leon von den Gorillas, Lutz von Paternoster, Christian von Lux Theater des Moments, Paul von Foxy Freestyle und Olli vom Freien Fall.

Spielmodus der das Miteinander fördert

In der ersten Runde ging es ums Wort. Es wurden per Los Spieler gezogen, die dann in einer Einwortgeschichte, einer Story in a Row mit Buchgenres (bemerkenswerte Vorgabe: Reclam) und einem statischen Toaster ihren geschliffenen Umgang mit der Sprache unter Beweis stellen durften. Die Wertung des Publikum galt dabei immer für die gesamte Gruppe, ein Spielmodus der das miteinander spielen fördert.

In Runde zwei wurde es musikalisch. Ein Sechs-Personen-Musical trat gegen eine Sechs-Personen-Oper an. Hier konnten die Zuschauen schon die großen gesanglichen Stärken einiger Teilnehme in Song und Arie deutlich erleben. In Runde drei wurde es szenisch, und um es nicht zu leicht zu haben – von der Moderation mit Einschränkungen wie dramatischer Stil oder maximale Tempowechsel bedacht.

Mit den erreichten Punkten wurde das Teilnehmerfeld halbiert. Schön war hier, das es wirklich viel vom Zufall abhing, wer weiter kam. Alle Spieler setzten Akzente und das Publikum seufzte tief beim Abschied.

Ein rundum gelungener Tag für die Berliner Improszene

Impro Tam Tam
!Tam Tam!, Foto: macro

Nach der Pause ging es in die K.O.-Phase, zwei Dreier-Teams spielten einen Charakter-Switch und eine Dreier-Synchro. Die danach übrigen drei Spieler eine Szene in vier Minuten, in der insgesamt mindestens sechs Charaktere vorkommen mussten. Übrig blieben zwei Finalisten, die in einem Monolog, der in ein Lied eines vorgegebenen Genres münden sollte den Sieger ermittelten. Christian Sauter gewann dabei mit einem frivolen Jazz über sehnsüchtigen Sex. Soviel Glück bei einer Vorgabe endete eben ganz groß in Könnerhand.

Ein rundum gelungener Tag für die ganze Berliner Improszene endete mit einer chilligen Party auf dem schönen ufaFabrik-Gelände. Ein ganz herzlichen Extratrommelwirbel an die drei Hauptorganisatoren Alexandra Szwaczka, Sylvina Dering und Jörg Zander, auf das es viele weitere !Tam Tam!s gebe.

macro
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