Foxy Freestyle und Randy Dixon

von Thomas Jäkel:

BERLIN – Dass Foxy Freestyle internationale Kontakte pflegen, ist nicht ungewöhnlich und so boten sie auch am Freitag 23.03.12 mit ihren Gästen aus USA und Kanada in der Alten Kantine einen internationalen Improabend. Randy Dixon aus Seattle ist in Berlin schon lange kein Unbekannter mehr, aber auch sein Kollege Toni Beeman brauchte sich hinter dem Altmeister nicht zu verstecken. Die Dritte im Bund war Caitlin Curtis aus Winnipeg. Die drei Gäste wurden von Dan Richter, Stefanie Winni und Paul Moragiannis begrüßt.

Wenn das Publikum still ist, dann hast du es.

Der Ablauf des Abends ist schnell erklärt: In der ersten Hälfte wurde durch Abwahl die beste Szene gesucht und in der zweiten eine Art Harold gespielt. Aber die Besonderheit des Abend wurde von Dan Richter in seinem lesenswerten Blog verpostet. Denn das Sehenswerte fasst sich mit einem Zitat Randy Dixons zusammen: “Wenn das Publikum still ist, dann hast du es.”

Die Kunst von Randy und seinen Kollegen bestand nicht in den lauten, den knalligen oder ach so witzigen Momenten, die Kunst lag in der Stille. Beispielhaft dafür die erste Szene mit der Vorgabe “Life on Titanic”, in der Randy Dixon einfach als Kapitän am Steuer des Luxusliners stand. Auf dieser simplen Ausgangsbasis baute sich eine spannungsvolle Liebeszene zu einer Matrosin auf, die Vertretungsweise auf der Brücke wischte. Kurze Sätze mit schwachen Andeutungen bestimmten die Szene. Keiner der Spieler versuchte Endgültiges zu definieren, so dass diese Geschichte auch bis zum Schluss erzählt wurde.

Als Improvisierer soll man sicher schnelle und klare Entscheidungen treffen, aber mitunter sind die Zweideutigkeiten die Währung, die in eine längere Szene investiert werden kann.

Der Harold im zweiten Teil der Show lief ebenso durch, gemischt von direkt erzählten Szenen und abstrakteren Momenten. Hervorhebenswert war auch hier eine Szene zwischen Randy Dixon und seinem Kollegen Toni Beeman. Ausgangslage war ein Einstellungsgespräch, bei dem sich Chef und Bewerber einen verbalen Statuskampf lieferten. Toni Beeman begann in der Szene mehr und mehr die Haltung des Chefs zu kopieren und so lag die Lösung nahe, dass beide Hochstatusfiguren ihre Gleichheit erkannten. Das Nonverbale war hier soviel mehr wert als das gesprochene Wort, da sich der Text am Ende nur noch um ein sich gegenseitiges Überbieten rankte.

Für mich persönlich hae sich der Abend bei den Kollegen gelohnt, weil ich bei Foxy Freestyle wieder einmal andere Herangehensweisen und neue Leute sehen konnte. Für Shows wie diesen sei den Foxys auch einmal gedankt!

Thomas Jäkel
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