IMPRO12: Work&Result

von Sören Boller:

BERLIN – So richtig viel Platz gab es am Dienstagabend, dem 27.03. nicht in der Werkstatt von Burkhard Freutel, dem Gestalter des Ratibor-Theaters. Mit ca. 15 Gästen, sowie dem Ensemble bestehend aus Lee White (CRUMBS/Winnipeg), Tomaz Lapajne (Kolektiv Narobov/Ljubljana), Davide Arcuri (Teatribu/Mailand), Erkan Uyanıksoy (Istanbulimpro/Istanbul), Robert Munzinger (Gorillas/Berlin) und Evren Gülseven (Istanbulimpro/Istanbul) an der Gitarre sowie natürlich Burkhard Freutel selbst, war es eng, aber gemütlich. Bereits vor der Show versuchten sich die Improvisateure ein wenig mit der Werkstatt und ihrem Interieur vertraut zu machen, wobei der Versuch von Tomaz Lapajne eine gebrochene Sonnenbrille zu reparieren leider scheiterte. Das allerdings, wie es beim Impro sein soll, mit Freude.

Werkstatt-Impro oder Impro-Werkstatt?

Foto: Work&Result von Philippe Schumann
Work&Result Foto: Philippe Schumann

Ziel der Show sollte es sein, ein neues Impro-Format in der zweiten Hälfte live entstehen zu lassen. Doch das war gar nicht nötig, denn von Beginn an war das neue Format bereits geboren. Zu Beginn hatte Burkhard „Burki“ Freutel etwas Zeit über die Werkstatt, ihre Entstehung und ihre Besonderheiten zu erzählen. Dabei kamen nicht nur interessante Details über einige Werkzeuge und Gegenstände, sondern auch über ihn selbst zum Vorschein, so dass die Werkstatt immer mehr eigenen Charakter bekam. Mit dem Slogan der Werkstatt „Alles Denkbare ist auch machbar“ nach A. Einstein und der Offenbarung warum Burki diese Werkstatt so gern hat: „jede beschissene Idee kann man hier verwirklichen“, war auch schon klar, warum gerade hier Impro gespielt werden sollte.

Das bis dahin schon längst gefesselte Publikum bekam wenig später die ersten Szenen des Ensembles zu sehen, in welchen sich die Improvisateure von verschiedensten Elementen der erzählten Geschichten und der „Requisiten“ der Werkstatt inspirieren ließen. Zusammen mit dem Publikum konnten so einige wichtige Fragen des Lebens beantwortet werden. Zum Beispiel die in einer schönen Szenen mit der neuen Berufsgilde der „Schildhalter“ in einem wunderbaren Lied verpackte Antwort: gebraucht zu werden, nützlich zu sein!

Neues Impro-Format?

Work&Result Foto von Philippe Schumann
Work&Result, Foto von Philippe Schumann

Bevor der leider relativ kurze Abend mit einer überzeugenden Science-Fiction-Geschichte endete, wurde allerdings noch schnell in einem Figurentheater geklärt, warum der Weihnachtsmann beziehungsunfähig ist und in welchem Zusammenhang das mit seiner Werkstatt steht.

Wo ist jetzt das neue Format geblieben? In der Werkstatt von Burkhard Freutel! Denn nur hier kann dieses Format bestehen. Es ist unwiderruflich mit „Burki“ und seiner Werkstatt verknüpft und kann nicht wiederholt werden. Genau das hat diesen Abend aber auch so einzigartig schön gemacht!

Work&Result Pnaorama Foto von Philippe Schumann
Panorama Work&Result Foto von Philippe Schumann

www.improfestival.de

Thomas Jäkel
Follow