Impro im Artroom

BERLIN – Improvisiertes Theater gibt es in Berlin in den verschiedensten Spielorten. Nicht ganz neu dabei, aber als Veranstaltungsort sehr spannend, ist der Artroom im Berlin Carré am Alexanderplatz. Ab März werden dort drei Gruppen Improvisiertes zum Besten geben.

Logo Artroom BerlinWir sprachen mit Frank Weber, dem Programmverantwortlichen des Artroom.

Impro-News: Seit wann gibt es den Artroom und was ist Deine Aufgabe?

Frank Weber: Den Artroom gibt es in dieser Form seit April 2011. Getragen wird er durch den gemeinnützigen Verein DC Black Dogs e.V. Ich selbst bin Vorsitzender des Vereins, plane und organisiere und bin Mädchen für alles, bis hin zum Wischen, Stühlestapeln und Tresenmänneken. Bei uns macht jeder das, was gerade wichtig ist. Wir haben ja auch eine sportliche Linie im Verein, das Dartspiel. Dort betreue ich unsere Teams und eine regionale Liga in Berlin.

Impro-News: Was für ein Ort ist der Artroom, welche Angebote stehen im Mittelpunkt?

Frank Weber: Der Artroom ist ein Kunstraum, in dem wir unterschiedliche Arten von Kunst darstellen möchten, ob Ausstellung (jeden Monat neu), Kleinkunstbühne mit Musik von Blues, Chanson, Jazz, Rock und Pop, neue Musik, Improtheater, Soloabende, Lesebühne, Diskussionsreihen (philosophischer Art), Buchvorstellungen und unsere Filmrolle (der besondere Film). Gern nehmen wir auch neue Sachen auf.

Wir würden auch in Zusammenarbeit mit Künstlern Workshops anbieten und tüffteln gerade an einer Radiosendung über den Artroom und das Kultuprogramm in Berlin. Wir hoffen, dass es sich ständig weiterentwickelt, aber dabei wollen wir kein Clubimage aufbauen, es soll ein Artroom bleiben.

Impro-News: Wie groß ist der Artroom und welche Möglichkeiten gibt es?

Frank Weber: Der Artroom selbst hat knapp 100m² und reicht für unsere Verhältnisse vollkommen aus. Es gibt natürlich immer was zu mäkeln, aber wir sind zufrieden und machen das beste draus. Der große Vorteil ist unser Standort direkt am Alex, die Erreichbarkeit. Der Raum selbst erlebt ständig eine Weiterentwicklung. Wir möchten ihn so gemütlich und zweckmäßig gestalten, wie es geht. Eine gute Soundanlage mit Bose-Boxen – was für die Qualität auch im kleinem Raum besonders wichtig ist – Mikros, Ständern und allen Kabeln sind vorhanden. Und unser Sortiment erweitert sich ständig.

Jeder kann sich bei uns mit seinem Programm bewerben. Dabei müssen wir etwas an unsere Nachbarn (die Geschäfte im Berlin Carré) denke,n aber ansonsten muss es einfach zu uns passen und wir wollen mit den Künstlern ein gutes Gefühl haben. Gerne würden wir auch die Rolling Stones unterbringen, aber die haben noch nicht angefragt.

Impro-News: Seit wann spielt wer Impro bei Euch?

Frank Weber: Impro gibt es bei uns im Artroom seit Oktober 2011, begonnen hatten die Theaterhaie. Seit Januar spielt für diese die Praxis Dr. Patschke regelmäßig bei uns und im Februar ist das Theater ohne Probe dazu gekommen und ab März noch Hauptstadt-Impro. Da wir vom Kulturhaus Mitte wegen dessen Schließung umgezogen sind, hatten wir bereits etwas Erfahrung mit Impro. Natürlich muss sich der neue Standort erst bewähren. Aber da arbeiten wir täglich dran, zusammen mit allen Künstlern und freuen uns gemeinsam, wenn es ein toller Abend wird, was nicht immer an den Besucherzahlen zu messen ist.

Impro-News: Warum habt Ihr improvisiertes Theater im Programm?

Frank Weber: Natürlich möchten wir auch unsere Bühne für Theater nutzen. Improtheater ist dabei  sehr unkompliziert für einen Veranstalter, denn es gibt keine langen Proben, keinen großen Aufwand an Räumen, Kostümen oder Requisiten. Und unsere kleine Bühne – 4 x 2 Meter – ist dafür wie geschaffen.

Impro-News: Was ist Euer Ziel für den Artroom so in 5-10 Jahren?

Frank Weber: Unseren Verein gibt es ja schon seit 1997. Ständig verändert er sich. Im Jahr 2010 mussten wir unsere zwei Standorte aufgeben, einmal im Friedrichshain (Rekonstruktion des Hauses) wo Dart gespielt wurde und im Kulturhaus Mitte (Umstrukturierung zu einer Schule), wo wir die Veranstalungsbetreuung übernommen hatten. Da wir aber nicht aufgeben, haben wir viele Wohnungsbaugesellschaften angeschrieben und uns Läden angesehen und so das Angebot im Berlin Carré von der WBM erhalten. Ehrlich gesagt, ich fand es vom Standort und vom Raumschnitt ideal, mit all den anderen Kleinigkeiten können wir leben. Wir hoffen, dass sich das Berlin Carré zu einer Kunsthalle entwickelt. So etwas gibt es noch nicht in Berlin. Gerne würden wir aber auch ein altes Theater übernehmen oder ein Kino. Für uns muss es nur überschaubar bleiben, denn wir wollen Kultur zum Anfassen machen.

Homepage des Artroom Berlin: www.artroom.de.vc

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Thomas Jäkel
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