IMPRO2012: Improfestival finaziert durch alle, durch uns, durch Dich!

von Thomas Jäkel:

Die Gorillas veranstalten auch 2012 wieder ihr internationales Festival in Sachen Improvisation in Berlin. Für die nun schon 11. Ausgabe sind vom 23. März bis 1. April 2012 35 KünstlerInnen aus 12 Nationen eingeladen. Wir von Impro-News freuen uns, wieder als Medienpartner das Festival begleiten zu können! Wer sich noch einmal das fantastische letzte Festival ins Gedächtnis rufen will: Hier geht’s zu unserem Übersichtsartikel zur IMPRO2011.

Dass solch ein Festival Geld kostet ist klar, oder? Die Künstler spielen ohne Gage, aber allein die Reisekostenerstattung verschlingt Unsummen. Dann müssen sie hier untergebracht, verköstigt und betreut werden. All das und die restlichen Kosten für Werbung, PR, Programme, Mieten usw. haben die Gorillas sonst aus eigenen Mitteln und den Eintrittsgeldern frei finanziert. In diesem Jahr gehen sie einen spannenden neuen Weg.

Crownfounding

Logo von startnextCrowdfounding oder Schwarmfinanzierung heißt der Versuch und er soll 4.400 Euro in die Festivalkasse spülen. Aufmerksame Leser von Impro-News haben sicher bereits unseren Hinweis in der Seitenspalte gesehen, an dem man gut den Stand der Finanzierung ablesen kann. Mittels der Plattform startnext.de wird das Geld von all jenen gesammelt, die das Festival unterstützen wollen und erst dann an die Gorillas ausgezahlt, wenn auch der gesamte Betrag zusammengekommen ist. Sollte das Ziel nicht erreicht werden, dann geht das Geld an die Einzahler zurück.

Warum soll ich bezahlen?

Nun kann man sich fragen, warum sollten man Geld für ein Festival bezahlen, zumal es das Festival der Gorillas ist? Besonders Impro-News-LeserInnen sind meist als Spieler mit der Szene verbunden und man hat schon das Gefühl, dass man hier die Konkurrenz unterstützt. Diese Gefühl stimmt zweifelsohne. Und wer das so sieht, der gebe nichts.

Ich persönlich habe einen Beitrag gegeben – aus 3 Gründen.

1. (ein egoistischer Grund): Für jeden gespendeten Betrag erhält man ein (teilweise limitiertes) Dankeschön. Diese reichen vom Gorilla-Kartenspiel bis zum eigenen Lied auf CD.

2. (ein altruistischer Grund): Wer die Berichterstattung verfolgt hat, konnte sehen, dass wir der IMPRO2011 einige der großartigsten Impro-Momente des letzten Jahres zu verdanken hatten. Allein die Diskussionen die vor, während und nach dem Festival geführt wurden, haben die Berliner Improszene positiv beeinflusst. (Denn es hatte derjenige meiner Meinung nach Recht, wer sagte: “Impro schauen ist passives Workshoppen”.)

3. (ein pragmatischer Grund): Wir als Improspielerinnen und Improvisateure, als Kunstschaffende und Kulturmenschen können nur zusammen etwas erreichen. Künstler neigen ja leider zur narzitischen Selbstverwirklichung, die Kompromissen zum gemeinsamen Handeln entgegenstehen muss. Wenn aber viele in ein Festival investieren, werden wir auch Anteilseigner. Wir machen das Festival in gewissem Sinne auch zu unserem und nehmen so Anteil. Den Gorillas wird bewusst sein, dass alle die Geld gegeben haben, damit unausgesprochen auch etwas einfordern. Und das finde ich gut. Denn ich fordere implizit: Die IMPRO2012 soll stattfindet, Spitzen-Improvisationstheater nach Berlin bringen und mich davon überzeugen, dass ich einer der spannendsten Kunstformen nachgehe!

Und wer will, kann hier gleich IMPRO 2012 - 11. Internationales Festival für Improvisationstheater Berlin

Thomas Jäkel
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